Vinos Weine in der WEIN + MARKT Faxline 12/2012
Viña Valles de Chile aufgespaltenDas erst im Jahr 2007 durch die Fusion der beiden Weingüter Tabalí und Leyda entstandene chilenische Weinunternehmen Viña Valles de Chile S.A. wurde nach WEIN+MARKT vorliegenden Informationen vor kurzem wieder aufgespalten. Der Großindustrielle Guillermo Luksic, seit 2007 Eigentümer von Viña Valles de Chile, hat demnach Leyda zu 100% an Viña San Pedro Tarapaca (VSPT) verkauft. VSPT ist die Weinsparte der größten Brauereigruppe in Chile (CCU) und die zweitgrößte chilenische Weingruppe nach Concha y Toro. Ganz raus aus Leyda ist Luksic damit nicht. Denn ihm gehören Anteile an der VSPT-Muttergesellschaft CCU. Tabalí ist zu 100% an Agricola y Ganadera Rio Negro gegangen, zu deren Anteilseignern Luksic ebenfalls gehört. Die weltweit bestehenden Distributionsverträge sollen laut einem Schreiben an die Vertriebspartner nahtlos weitergeführt werden. „Ein paar Probleme hat es aber schon gegeben“, erklärt Sebastian Guevara Kamm, Geschäftsführer von Vinos (www.vinos.eu). Das Unternehmen aus Pohlheim ist hierzulande Exklusivimporteur von Tabalí und Leyda. „Bei einigen Importeuren, so auch bei uns, lagen kürzlich mehrere Container in den Häfen fest, da die Behörden bei der Ausstellung der Importpapiere nicht schnell genug nachkamen“, erklärt Guevara gegenüber WEIN+MARKT. Mittlerweile habe sich das Importgeschäft aber wieder normalisiert. Konkrete Gründe für die Aufspaltung von Viña Valles de Chile wurden laut Guevara nicht genannt. Angeblich soll Tabalí als Ultra-Premium-Weingut weitergeführt werden, während bei VSPT alle Marken strategisch unter einem Dach verwaltet werden sollen. Der Zukauf von Leyda dürfte sich nach Einschätzung Guevaras für VSPT aber auch aus einem anderen Grund als durchaus lohnend erweisen. „Fast alle namhaften Weingüter in Chile kaufen mittlerweile Pinot-Noir- und Weißweintrauben aus den kühlen Küstenregionen Leyda und Casablanca zu. Das Weingut Leyda, das massiv neue Weinberge angelegt hat, kann für die Gruppe zukünftig die im Trend liegende Herkunft Leyda gut abdecken“, argumentiert der Vinos-Geschäftsführer.
(Quelle: Wein + Markt)